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Jahresrückblick 2019

W&W - Das waren ihre Tracks 2019

(Geschätzte Lesezeit: 4 - 8 Minuten)

W&WW&W in ihrem Studio.

Wenn es um innovativen Big Room geht, dann stößt man schnell auf W&W. Das Duo dominiert sein dem Boom des Genres im Jahr 2013 die Szene. Im Gegensatz zur großen Masse können sie sich stetig aufgrund ihrer überlegenen Produktionsqualitäten absetzen. Zwar Willem und Ward nicht dafür bekannt, binnen kürzester Zeit Releases an den Start zu bringen. Doch werden wir die unter dem Projekt W&W veröffentlichten Werke Revue passieren lassen.

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Dimitri Vegas & Like Mike, Armin van Buuren, W&W - Repeat After Me

„Big Room ist tot!“ - Von wegen! Jedes Jahr werden Stimmen Laut, die behaupten, das Genre sei nun endgültig ausgestorben. Dass dies keineswegs der Fall ist, beweist “Repeat After Me“. Das reine Instrumental erreichte satte 33 Mio. Plays auf Spotify. Erneut geht es nach “Crowd Control“ darum, die Masse zu animieren. Jetzt soll die Crowd den Synth nachgrölen. Dieser spielt simple Melodien, die sofort im Kurzzeitgedächtnis abgespeichert werden. Daraufhin baut sich die Nummer richtig auf und zeigt Parallelen zu “Arcade“. Die beiden Drops unterscheiden sich voneinander, sodass es nicht langweilig wird. Hier hat man sich die Zeit genommen, um nicht nur die beiden Höhepunkt auf A-Liga-Niveau zu bringen. Insgesamt eine gelungene Leistung, die ihren Erfolg wohl auch den namhaften Interpreten zu verdanken hat. Das aufwendig geschnittene Musikvideo zeigt Szenen von Dimitri Vegas & Like Mikes „Garden of Madness“-Event, das wir hier für euch besucht haben.



W&W feat. Kizuna AI - The Light

Seit 2018 praktizieren W&W ein kleines HandsUp-Revival. “The Light“ kommt mit satten 160 BPM daher und sollte an “God Is a Girl“ (10 Mio. Plays) und “Long Way Down“ (14 Mio. Plays) anknüpfen. Den Erfolg wiederholen konnte “The Light“ (1 Mio. Plays) allerdings bei Weitem nicht. Die virtuelle YouTuberin Kizuna AI als Feature zielte noch eindeutiger als die beiden Vorgänger auf den asiatischen Markt ab. Mit den japanischen Vocals konnten die übrigen Kontinente/Länder offenbar nichts anfangen. Einige Fans kritisierten den plumpen Versuch, neue Märkte zu erschließen, als Geldmacherei. Musikalisch hat die Nummer nichtsdestoweniger einiges zu bieten. Vor allem die Energie sei erwähnt. Eventuell kann man auch von einer Weiterentwicklung des Eurobeats sprechen.



W&W vs. Nicky Romero - Ups & Downs

Endlich haben die drei Landsmänner zusammengefunden. “Ups & Downs“ ist eine fröhliche, kommerzielle Progressive-House-Nummer. Während man im Drop eindeutig die Handschrift Romeros in den Synths wiederfindet, haben W&W gut daran getan, den Break mit für sie (ehemals) stark modulierten bzw. effektierten Vocals auszustatten. Diesen Sound kennt man von ihren Singles “The One“ (2015) und “Whatcha Need“ (2017). Die Erwartungen dürfte “Ups & Downs“ sogar (leicht) übertroffen haben. Mit seinem vergleichsweise sanften Stil - auch für Progressive House - funktionierte der Track auf Spotify: 11 Mio. Plays. Große Wellen schlug er allerdings nicht. Dass man sich in einigen Jahren noch an die Scheibe erinnern wird, ist eher unwahrscheinlich.



W&W x Maurice West - Matrix

Wo fangen wir da an? Das Konzept hinter “Matrix“ hat viel Potenzial, so auch die beteiligten Interpreten. Die Umsetzung ist dagegen nur mäßig gelungen. Das Konzept ist „cool“: digitale, Retro- und Acid-Sounds erzeugen eine Atmosphäre wie man sie aus dem gleichnamigen Kultfilm kennt. Langsam baut sich der Titel auf, bis ein Psy-Trance-Drop einsetzt. Und hier liegt auch schon das erste Problem. “Matrix“ „rollt“ schlecht. Im Vergleich mit Genre-Vertretern a la Vini Vici wird trotz gleicher Geschwindigkeit von 138 BPM ein Unterschied deutlich. W&W haben sich gegen den so wichtigen Sechzehntel-Rhythmus entschieden. Die drei Drops dienen dafür als perfektes Beispiel. Letzterer rollt stark, der Erste hingegen weniger und der Mittlere gar nicht.

Das zeigt jedenfalls, dass dem Ganzen eine bewusste Entscheidung zugrunde liegt; nur eben keine gute. Insbesondere der Höhepunkt des Tracks bei Drop zwei kommt nicht aus dem Quark. Dabei sei gesagt, dass es sich ohne Weiteres um eine starke Produktion handelt. Vergleicht man die veröffentlichte Version mit der dem Song zugrundeliegenden ID seitens Maurice West, hätte man im Ergebnis wohl bei der Variante des Newcomers bleiben sollen. Mit 2,4 Mio. Plays sind die Zahlen im akzeptableren Bereich, mehr aber auch nicht. Das Musikvideo ist übrigens durchaus sehenswert.



W&W vs. Blasterjaxx - Let The Music Take Control

Blasterjaxx produzieren bekanntlich seit jeher nur einen Sound, und zwar Big Room aus dem Jahre 2013. Das ist keinesfalls wertend gemeint, obwohl die Qualität nicht selten unter den Rahmenbedingungen leidet. “Let The Music Take Control“ fordert genau das ein, wofür sie steht: Die Kontrolle über den Festivalfloor und dessen Gäste zu übernehmen. Viel zum Konzept bleibt nicht zu sagen. Im Grunde handelt es sich um ein Big-Room-Release nach Schema F, die in dieser Form auch dem Anfang des Jahrzehnts hätte entsprungen sein können.

Die Umsetzung ist geglückt. Nicht nur konnten W&W ihre ältere Fanbase ins Boot holen, sondern ihre Vielfältigkeit innerhalb ihres abgesteckten Bereichs aufrechterhalten. “Let The Music Take Control“ erfindet das Rad nicht neu, muss es es aber auch nicht. Es erfüllt seinen Zweck als Mainstage-Banger zur Peak-Time aufgrund seiner Einfachheit perfekt. Im direkten Vergleich macht “Omerta“ von Sandro Silva und SaberZ, ebenfalls auf Rave Culture erschienen, all das nicht so gut. Hier kann man sehen, wo die feinen Unterschiede liegen.





3 Are Legend x W&W - Khaleesi

Passend zum Game-of-Thrones-Hype kamen die Gebrüder DV & LM und Steve Aoki mit ihrer seit längerer Zeit auf den Festivals kursierenden ID um die Ecke. Ursprünglich bekannt als “Komodo“ coverte sie den gleichnamigen Klassiker von Mauro Picotto. Der fand es allerdings gar nicht lustig, dass die Rechte im Voraus nicht abgeklärt wurden, weswegen viele Fans davon ausgingen, das Werk nie auf offiziellen Portalen hören können zu werden.

Plötzlich wurde aber das Trio 3 Are Legend, bestehend aus den Radau-Brüdern und Aoki, reaktiviert und “Komodo“ - jetzt unter dem Namen “Khaleesi“ erblickte das Licht der Welt. Weshalb es nicht zu einem Release unter den Hauptprojekten der drei DJs kam, lässt sich am einfachsten damit erklären, dass Steve Aoki in jüngster Vergangenheit dem Kommerz mehr als nur zugeneigt ist. Die Melodie im Break wurde stark verändert, sodass Mauro Picotto außen vor war. Beide Drops sind dabei gänzlich erhalten geblieben. Umso erfreulicher ist es, dass die melodische Offenbarung im zweiten Mainpart unverändert blieb. Warum der Titel “Khaleesi“ gewählt wurde, bleibt unklar. Damit ist zwar eindeutig die Drachenkönigin aus GoT gemeint, doch musikalisch werden keine Schlüsse zugelassen. Das Cover wurde in letzter Sekunde nochmal geändert. Ursprünglich zeigte es nämlich tatsächlich Daenerys. Da die drei in Bezug auf die Scheibe anscheinend genug Erfahrung im Urheberrecht sammeln konnten, wurde es dann doch kurzerhand durch ein 08/15-Render ausgetauscht.



W&W x Timm Trumpet x Will Sparks feat. Sequenza - Tricky Tricky

Auf dem Amsterdam Music Festival spielten W&W und Timmy Trumpet diesmal das alljährliche „II = I“-Set. Dabei feierte “Tricky Tricky“ Premiere. 140 BPM stehen auf dem Programm. Der erste Drop ist dabei stark im Psy-Big-Room-Gewand gehalten und entlädt seine Energie außerordentlich gut. In den Breaks hören wir das Thema des Originals von DJ Sequenza aus dem Jahr 2003. Zugegebenermaßen hat es nicht mehr viel mit der Vorlage zu tun. Das dürfte den meisten Hörern allerdings ohnehin egal sein, im Vordergrund stehen klar die Mainparts. Im zweiten Drop wird der Psy-Anteil größtenteils durch schnellen Big Room ersetzt. Dadurch wirkt er langsamer. Alle drei Interpreten konnten ihre Signatur in das Lied miteinbringen. 1,6 Mio. Plays können sich nach knapp einer Woche durchaus sehen lassen.



Fazit

W&W haben 2019 von vielen Genres Gebrauch gemacht. Aktuell steht ihnen der schnellere Style sehr gut. Erfreulich ist insbesondere, dass keines der Releases qualitativ schwach ist. Damit beweisen die Jungs einmal mehr, was sie vom Durchschnitt abhebt. Die Zahlen sprechen ebenfalls für Willem und Ward, so die bürgerlichen Namen. Bei 3,8 Mio. monatlichen Hörern allein auf Spotify können sich die DJs und Produzenten mit Sicherheit nicht beschweren. Es bleibt abzuwarten, was sie im kommenden Jahr in petto haben werden. Ihre abwechslungsreichen Veröffentlichungen machen eine Einschätzung beinahe unmöglich.

 

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Über den Autor
Jonas Vieten

Ich bin Jonas Vieten und seit Oktober 2017 Teil der Redaktion. Bereits als Leser habe ich mich täglich auf neue Artikel und News rund um EDM gefreut. Nun auf der Seite der Verfasser sein zu dürfen, macht mich sehr froh. Ich hoffe, eines Tages im Musik-Business - bevorzugt als DJ - arbeiten zu können. Neben Bigroom-Feuerwerk oder chilligen Future-House-Beats können Film-Soundtracks mich ebenfalls begeistern.

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