Am sogenannten „New Music Friday“ passiert auf dem Musikmarkt immer sehr viel. Damit ihr dabei nicht den Überblick über die wichtigen Releases verliert und jede Woche die neusten Tracks in eure Playlisten hinzufügen könnt, haben wir für euch eine Artikelreihe ins Leben gerufen. In unserer Reihe „Release Review“ präsentieren wir euch jeden Freitag die zehn wichtigsten EDM-Tracks der Woche. In der 28. Kalenderwoche gibt es neue Musik von Marshmello, VIZE und Don Diablo.
Erneut beginnen wir unsere „Release Review“ mit einer neuen Single von Armin van Buuren. Der Niederländer hat sich mit seinem Landsmann Nicky Romero zusammengeschlossen und einen gemeinsamen Track mit dem Titel “I Need You To Know“ produziert. Die Kollaboration kommt recht überraschend, weil man den Song zuvor nicht in Live-Sets zu hören bekam. Erst eine Woche vor dem Release spielte Romero die Nummer in einem Set. Der Titel ist für Progressive-House-Liebhaber eine gelungene Überraschung. Der Song kommt mit einer tollen Melodie und starken Vocals von Ifimay daher.
In den letzten Monaten ist Marshmello in der EDM-Szene etwas untergegangen, weil sich der Produzent immer mehr dem US-Rap hingegeben hat. In dieser Woche präsentiert er eine neue Single mit dem Rapper Juice WRLD, was nahelegt, dass Marshmello wieder auf elektronische Sounds verzichtet hat, doch der neue Track ist anders. “Come & Go“ ist ein spannendes Crossover von amerikanischem Hip-Hop und Marshmellos signifkantem Trap-Sound aus den alten Zeiten. Speziell der Mainpart der Single kann überzeugen. Die markante Stimme von Juice WRLD in Kombination mit dem mitreißenden Instrumental funktioniert richtig gut.
Das speziellste Release der Woche liefern uns die beiden angesagten Slap-House-Acts VIZE und Imanbek. Die Stars von “Never Let Me Down“ und “Roses“ haben sich mit niemand Geringerem als Dieter Bohlen vereint und eine Neuauflage des Klassikers “Brother Louie“ von Modern Talking produziert. Im Mittelpunkt steht natürlich der Slap-House-Style mit dem die beiden Acts bekannt geworden sind. Der Track ist musikalisch ähnlich gewöhnungsbedürftig geworden wie es die Konstallation vermuten ließ. Das größte Problem ist, dass sich die Hookline unzählige Male wiederholt und dadurch schnell nervtötend wirken kann.
Eine weitere überraschende Zusammenarbeit kommt in dieser Woche von den beiden EDM-Stars Alok und Martin Jensen. Die erfolgreichen Dance-Pop-Artists bekamen die Gelegenheit mit dem Pop-Star Jason Derulo zusammenzuarbeiten und nahmen den gemeinsamen Song “Don’t Cry For Me“ auf. Nach “Savage Love“ und “Coño“ ist es bereits der dritte Dance-Song von Jason Derulo innerhalb kürzester Zeit. Dieses Mal handelt es sich um keinen Song von TikTok, doch auch diese Nummer bringt eine Menge Hitpotential mit. Die Vocals von Jason Derulo kommen besonders im Mainpart richtig gut zur Geltung. Tolle Dance-Single für den Sommer!
Wenn Don Diablo seine Remixe über ein Major-Label veröffentlicht, zeigten sich Fans schon des Öfteren über den musikalischen Style enttäuscht. Meist muss sich der Niederländer mit House-Sounds zurückhalten, damit der Remix noch zum Label passt. Ähnliches ist auch bei dem neusten Remix von Don Diablo zu Robin Schulz‘ aktueller Hit-Single “Alane“ der Fall. Die Version erschien über Warner Music und wird einige Fans enttäuschen. Die Future-House-Sounds von Don Diablo fehlen. Stattdessen wurde ein Drop zum Träumen verwendet. Eines des schwächsten Release des niederländischen Future-House-Produzenten in letzter Zeit!
Die gleiche Ausgangslage hatte der niederländische Shootingstar Mike Williams. Der Produzent wurde kürzlich von Universal Music gesignet. Das kann eine große Chance für den sympathischen Niederländer sein. Gleichzeitig heißt es aber auch, dass er sich von den mitreißenden Future-Bounce-Sounds verabschieden muss. Die erste Single auf dem Label heißt “Fallin‘ In“ und macht den erforderlichen Stilwechsel deutlich. Der Track ist eine fröhliche Dance-Pop-Single für den Sommer, der sich vom House-Sound abgrenzt und musikalisch trotzdem zu überzeugen weiß. Ein gelungenes Labeldebüt für den zukünftigen EDM-Star.
Auf Spinnin‘ Records kamen in dieser Woche zahlreiche vielversprechende Releases. Die erste Single kommt vom belgischen Produzenten Yves V und trägt den Namen “Home Now“. Der Tomorrowland-DJ greift dafür den Klassiker “Ecuador“ von Sash! auf und verwandelt den 90er-Song in einen modernen Dance-Song. Während die Vocals von Alida noch recht überzeugend sind, wirken die Piano-Sounds im Drop doch sehr kraftlos. Die AdLips der Sängerin in Kombination mit der bekannten Melodie bleiben einem Kopf. “Home Now“ ist aufgrund der Eingängigkeit definitiv ein Kandidat für die Radios.
In letzter Zeit hat man in der EDM-Szene nur noch selten etwas vom DJane-Duo Krewella gehört. In dieser Woche meldet sich das Duo jedoch mit einer interessanten Kollaboration wieder. Die beiden Musikerinnen waren mit dem DJ-Duo Yellow Claw im Studio. Dort entstand der Track “Rewind“. Wie man es sich bei der Zusammenarbeit vorstellen konnte, geht der Track richtig nach vorne. Mitreißende Vocals, ein starkes Build-Up und fettes Sound-Design machen “Rewind“ zu einer überraschend guten Trap-Nummer.
Vorab kann man zur neuen Single von Bassjackers sagen, dass einen hier kein Bigroom erwartet. Der ein oder andere EDM-Fan, der vom Festival-Genre abgeneigt ist, wird sich die Releases des Duos schon gar nicht mehr anhören, weil von den Jungs eigentlich nur noch Bigroom kommt. Über Spinnin‘ überrascht uns das Duo in dieser Woche mit der Single “Motivation“, denn man bekommt hier etwas völlig Anderes geboten als das Übliche. Der neue Track ist melodische Progressive-House-Single mit coolen Vocals. Wer auf den Sound von Lucas & Steve steht, sollte hier definitiv reinhören.
Auch das letzte Release aus dieser Woche erschien auf Spinnin‘ Records. Das brasilanische Erfolgsduo Dubdogz meldet sich nach ihren Hit-Versionen von “Infinity“ und “Alors On Danse“ mit einer neuen Single zurück. Der Track “Pablo Escobar“ geht in die übliche Brazilian-Bass-Richtung, mit der sich Dubdogz in der EDM-Szene einen Namen gemacht haben. Bei der neuen Single handelt es sich zweifellos um einen Ohrwurm, denn die „Ba Ba Ba“-Adlips, die auf das Wort „Escobar“ folgen, können einem nur im Ohr bleiben. Man kann gespannt sein, ob die Single an die erfolgreichen Remixe anknüpfen kann.
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