Nachdem die französische DJ-Legende David Guetta im Spätsommer 2018 sein mit Popmusik gefülltes siebtes Studioalbum veröffentlichte, nahm er sich für dieses Jahr etwas vollkommen Neues vor: Nach zahlreichen Radio-Singles (zuletzt etwa „Flames“ oder „Don’t Leave Me Alone“) ist es nun Zeit für eine Rückkehr zum EDM. Diese gelang ihm durch Zusammenarbeiten mit unter anderem Brooks, Nicky Romero und Morten.
In das Jahr startete Guetta im Februar 2019 mit der Single „Better When You’re Gone“. Der Track bildet ein Follow-Up zu „Like I Do“ aus dem Vorjahr und entstand wieder in Zusammenarbeit mit dem Niederländer Brooks. Zusätzlich wurden sie von dem US-amerikanischen Popduo Loote unterstützt, das auch den Gesang beisteuerte. In vielen europäischen Ländern gelang ihnen ein Einstieg in die Single-Charts und zusätzlich mit über 100 Millionen Spotify-Streams auch eine Platzierung in den dort wichtigsten Playlists. Stilistisch schließt das Lied an ihre letzte Kollaboration an, überzeugt aber mit einer starken Melodie und sehr guten Vocals.
Noch im selben Monat erschien auch seine zweite 2019er-Single. Hierfür holte er sich einen weiteren Niederländer ins Boot, und zwar Nicky Romero, mit dem er bereits mehrfach zusammenarbeitete. Mit „Wild One Two“ und insbesondere mit „Metropolis“ sind ihnen bereits zwei sehr starke Club-Nummern geglückt. Hieran schließt „Ring the Alarm“ nahtlos an. Mit einem aggressiven Sounddesign und unter ständigem Einsatz von Percussions gelingt es dem Track enormen Druck aufzubauen. Bislang erreichte die Club-Nummer 11 Millionen Zuhörer.
Wenige Wochen später, am 8. März 2019 folgte eine Single mit dem englischen Produzenten Tom Staar, der zuletzt einen Remix zu Guettas „Say My Name“ beisteuerte. Für den gemeinsamen Song „This Ain’t Techno“ blieben sie Staars Stil treu und gestalteten den Track in einer Mischung aus Tech-, Progressive- und Big-Room-House. Das Ganze ergänzten sie mit einigen Stilmitteln aus dem Bereich des Raves, was der musikalischen Mischung den letzten Schliff gab. Insgesamt schalteten 6,5 Millionen Menschen den Track auf Spotify ein.
Nach einem sehr clublastigen Frühjahr, ging es im Mai 2019 wieder in Richtung Radio. Dies realisierte er mit dem Lied „Stay (Don’t Go Away)“, für das er die britische Sängerin und Songwriterin Raye ins Studio holte. Der Track, der stark an „One Kiss“ und „You Don’t Know Me“ erinnerte, konnte neben den britischen und französischen Single-Charts auch die Top-10 der deutschen Airplay-Charts erreichen sowie auch über 62,5 Millionen Spotify-Streams.
Bereits seit Monaten wurde das Lied auf Konzerten in der ganzen Welt gespielt, im Juli 2019 stand dann die Veröffentlichung der Mega-Kollaboration „Instagram“ an. Begleitet wurde er bei der Produktion vom belgischen Brüder-Duo Dimitri Vegas & Like Mike, mit denen er 2017 bereits das Lied „Complicated“ veröffentlichte, dem Latin-Rapper Daddy Yankee sowie den niederländischen Afro Bros und Sängerin Natti Natasha. Trotz seines sehr speziellen Drops, entwickelte sich das Lied zu einem Sommer-Hit mit über 117 Millionen Streams.
Nur wenige Wochen nach „Instagram“ erschien das Lied „Thing for You“, eine langerwartete Kollaboration mit seinem Landsmann Martin Solveig. Der Song ist eine groovige Sunset-Chill-Nummer, die perfekt fürs daherplätschern geeignet ist. Den Gesang steuerte die schwedische Sängerin und Songwriterin Noonie Bao bei. Mit 23,5 Millionen Hörern und einem Einstieg in die heimischen Single-Charts, konnte der Deep-House-Track zwar nicht mit „Instagram“ mithalten, erlangte aber dennoch eine anständige Reichweite.
Zur Festival-Peaktime darf natürlich auch eine Nummer mit kräftigem Druck natürlich nicht fehlen. Diese produzierte er in Zusammenarbeit mit dem dänischen DJ und Produzenten Morten und veröffentlichte sie unter dem Titel „Never Be Alone“. Den Gesang steuerte niemand geringeres als Aloe Blacc bei, der 2019 wohl einer der gefragtesten Sänger überhaupt war. Die Nummer überzeugt durch ein sehr hochwertiges Sounddesign und eine kreative Gestaltung. In der Schweiz rückte der Song bis in die Single-Charts, während die Streaming-Zahlen an der 20-Millionen-Marke kratzen.
Einen Monat später erschien das Lied „Jump“, eine Big-Room-Nummer, für die er das gut befreundete Produzenten-Duo GlowInTheDark ins Studio holte. Im Laufe der letzten Jahre kam es bereits zu mehreren gemeinsamen Tracks und unzähligen Remixen, wovon „Ain’t a Party“ ihren wohl größten gemeinsamen Erfolg markiert. „Jump“ schließt an ihrer vorherigen Kollaboration „Clap Your Hands“ an und enthält einen ähnlich catchigen Break sowie kräftigen Drop. Alles in Allem blieb der Track mit knapp 3 Millionen Zuhörern verhältnismäßig aber dennoch eher unbedeutend.
Guetta schloss das Jahr im November 2019 mit einer zweiten Kollaboration mit Morten ab. Diese trug den Titel „Make It to Heaven“ und enthielt Gesang von Raye, die ihre Stimme dieses Jahr ebenfalls dem Lied „Stay (Don’t Go Away)“, schenkte. Das Lied erinnert sowohl von der Struktur, als auch von der Gestaltung stark an „Never Be Alone“, wirkt aber weitaus düsterer. Knapp 4,5 Millionen Streams zählt „Make It Heaven“ auf Spotify.
Alles in Allem feierte Guetta seine „Rückkehr zum EDM“ mit einer Reihe hochwertiger Club-Tracks. In diesen tobte er sich kreativ aus und holte sich hochkarätige Co-Produzenten ins Studio. Insbesondere mit „Thing for You“ und „Never Be Alone“ konnte er seine Zuhörerschaft überraschen. Aber auch abseits seiner teils fast experimentellen elektronischen Releases konnte er mit den kommerziellen Sommer-Nummern „Instagram“ und „Stay (Don’t Go Away)“ großen Airplay-Erfolg feiern. Insgesamt hat der Franzose ein abwechslungsreiches Jahr hinter sich, und die Spannung auf das, was er 2020 für uns bereithält, ist on Top.
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