Früher haben sich die Releases in der EDM-Szene auf einige wenige Labels aufgeteilt. Vor allem das niederländische Label Spinnin’ Records war für hochwertige EDM-Veröffentlichungen mit Hitpotenzial bekannt und hatte quasi jeden namhaften DJ unter Vertrag. Im Laufe der Zeit ist jedoch der ein oder andere DJ schneller gewachsen als das zugehörige Label, weshalb viele Produzenten auf die Idee kamen, ihr eigenes Label zu gründen. Zu ihren Anfangszeiten handelte es sich bei vielen dieser Labels noch um Sublabels, aber mittlerweile sind immer mehr Labels unabhängig geworden. Bei einer solchen Vielzahl an Labels kann man als Fan den Überblick schnell verlieren, deshalb haben wir euch eine Übersicht der Labels der Star-DJs erstellt. Wir erzählen euch die Entstehungsgeschichte, informieren euch über die größten Releases und listen die wichtigsten Artists auf. In unserem ersten Teil sind EDM-Stars wie Martin Garrix, Don Diablo und Afrojack dabei.
In unserem zweiten Teil wollen wir mit der Vorstellung von Sander van Doorns Doorn Records in die Übersicht hineinstarten. Das Label wurde 2007 von Sander van Doorn in den Niederlanden gegründet und hat seinen Sitz in Hilversum, einer Stadt in den Niederlanden. Das Label gehört zum bekannten EDM-Label Spinnin‘ Records und stellt damit eins der an die 30 Sublabels von Spinnin‘ dar. Musikalisch bewegen sich die Releases auf Doorn Records im House-Bereich. Spezialisiert auf eine musikalische House-Richtung ist das Label allerdings nicht. Von Progressive House bis hin zu Electro House erscheint eigentlich alles auf dem Label von Sander van Doorn. Zu den bekanntesten Acts die bereits auf Doorn Records releast haben zählen neben Sander van Doorn die Bassjackers, DubVision, Firebeatz, Tony Junior und Sick Individuals. Das kanadische Duo DVBBS landete mit der Unterstützung des Labels den Riesenhit “Tsunami“ im Jahr 2013, was mit Abstand den größten Hit der Plattenfirma darstellt. Zur Namensgebung des Labels muss eigentlich kaum etwas gesagt werden: Es erscheint ziemlich logisch, dass sich Doorn Records vom letzten Teil des Alias des DJs und Produzenten ableitet.
Artists: ASCO, Bassjackers, Borgeous, DubVision, DVBBS, Firebeatz, Inpetto, Laura van Dam, Purple Haze, Sick Individuals, Tony Junior, twoloud…
Das US-amerikanische Produzent KSHMR gilt als einer der begabtesten Musiker seines Fachs. Die Produktionen von KSHMR bewegen sich meistens auf höchstem Niveau, weshalb der Halbinder auch oftmals als Ghostproducer tätig ist. Sein eigenes Label heißt Dharma Worldwide und ist noch recht jung. Im Februar 2019 ging das Label als Sublabel von Spinnin‘ Records an den Start und nimmt seither eine äußerst positive Entwicklung. Dharma bietet jungen Produzenten eine Plattform, um auch als unbekannter Name auf dem EDM-Markt Fuß zu fassen. Deshalb sind auf dem Label auch größtenteils kleinere Namen vertreten, die mit einem innovativen Sound auf sich aufmerksam machen wollen. 08/15-Sounds sind bei KSHMRs Label Fehlanzeige. Der Name des Labels ist auf die Herkunft des Labelboss zurückzuführen. Dharma ist ein Begriff aus der indischen Religionslehre und außerdem ein erfolgreicher Track von KSHMR aus dem Jahr 2016. Viele Releases erinnern musikalisch an Indien.
Das Premieren-Release auf Dharma Worldwide war die “Materia“-EP von KSHMR. Mit vier unterschiedlichen Songs wollte KSHMR zeigen, wie vielseitig das Label sein soll. In den darauffolgenden Monaten fanden sich neben den kleinen Artists auch größere EDM-Acts ein. Beispielsweise veröffentlichte Timmy Trumpet seinen Festival-Smasher “Punjabi“ oder Mike Williams den Future-Bounce-Track “Rocket“ auf dem neuen Label. Kürzlich knackte KSHMR mit seiner Firma auch die Marke der 100 Releases, doch neben den üblichen Label-Aktivitäten, leistet Dharma auch noch hilfreiche Arbeit für Jungproduzenten, die Hilfe in der Produktion benötigen. Auf ihrer Website können Produzenten alles rund um die Produktion von Musik kaufen. Besonders beliebt sind die Sound-Packs von KSHMR, die aus verschiedensten Kulturen entstammen.
Artists: Timmy Trumpet, Maurice West, Marnik, Dropgun, Danko, JETFIRE, Younotus, Yves V, Lost Stories, Yoel Lewis, Crossnaders, Mike Cervello…
Der dritte DJ mit einem eigenen Label auf unserer Liste ist der niederländische DJ und Produzent Laidback Luke. Er ist bereits seit 16 Jahren im Besitz seines eigenen Labels. Denn er gründete Mixmash Records, so der Name des Labels, bereits im Jahr 2004. Musikalisch gibt es wie es der Name bereits andeutet eine große Mischung an Releases. Der Fokus liegt aber klar auf House-Musik. Vor allem Future-, Progressive- und Electro House wird auf dem Plattenlabel des 43-jährigen DJs veröffentlicht. Ursprünglich sollte Mixmash Records lediglich ein Platz für Releases von Laidback Luke selbst sein. Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Plattenlabel jedoch zu einem beliebten EDM-Label mit Releases von einer großen Anzahl an talentierten DJs.
Heute ist es vor allem dafür bekannt jungen, talentierten Produzenten eine Plattform für ihre ersten Releases zu bieten. Viele von ihnen nutzen das Label als eine Art Sprungbrett. Neben diesen jüngeren, eher unbekannten Musikern haben in der Vergangenheit aber auch Stars wie Avicii, Afrojack, Steve Angelo, A-Trak oder Steve Aoki auf dem Label Laidback Lukes veröffentlicht. Heute zählen zu den aktivsten Künstlern des Labels neben Laidback Luke unter anderem Keanu Silva, Robert Falcon, Deniz Koyu und Matt Nash. Zu den bekanntesten Tracks des Labels zählt “Oh Yes (Rockin‘ With The Best)“ von Laidback Luke und Keanu Silva. Noch bekannter ist “Show Me Love“ von Laidback Luke, Robin S und Steve Angello, das in den vergangenen Jahren allein auf Spotify weit über 60 Millionen Streams sammeln konnte. Neben dem Mutterlabel gibt es auch noch zwei Sublabels unter dem Dach von Mixmash Records. Das erste der beiden Sublabels ist Mixmash Deep Records, dort werden regelmäßig starke Deep-House-Songs sowie tiefgründige Future-House-Tracks veröffentlicht. Das zweite hingegen steht für Trap, Jersey House und Dirty Dutch und hört auf den Namen One To Watch Records.
Artists: Avicii, Afrojack, A-Trak, Blasterjaxx, D.O.D, HI-LO, Inpetto, Keanu Silva, Lady Bee, Mark Villa, Steve Angello, Steve Aoki…
In den letzten Jahren ist es um das Label vom schwedischen Musikproduzenten Sebastian Ingrosso sehr ruhig geworden. Es gab noch keine offizielle Stellungnahme darüber, ob Refune Music stillgelegt ist, doch schaut man sich die Seiten des Labels in den sozialen Netzwerken an, kann man quasi nur zu dem Schluss kommen, dass es das mit dem Label war. Wir haben es dennoch in unsere Liste aufgenommen, weil es offiziell noch existiert und wir hoffen, dass wir in nächster Zeit noch etwas von Refune Music hören. Das Label war eines der ältesten Labels der EDM-Szene. Es wurde im Jahr 2003 gegründet und prägte die elektronische Musik vor allem in der ersten Hälfte der 2010er-Jahre. Refune Music war lange Zeit der Nummer 1 Hotsport für Progressive House. Nicht nur die schwedischen Progressive-House-Produzenten Alesso, Otto Knows und Steve Angello veröffentlichten ihre Songs auf dem Label ihres Partners Sebastian Ingrosso. Auch andere Genre-Vertreter wie Swanky Tunes, Arno Cost und Deniz Koyu stellten dem Label ihre Musik zur Verfügung.
Die größten Erfolge verzeichnete das Label mit der Musik von seinem Labelboss Sebastian Ingrosso. Der erste Riesenhit war “Calling (Lose My Mind)“ als Zusammenarbeit mit Alesso und dem OneRepublic-Frontmann Ryan Tedder im Jahr 2014. Der Song gilt als eines der besten Progressive-House-Lieder Allerzeiten. Ähnliches gilt für die Genre-Hits “Years“ von Alesso und Matthew Koma sowie “Reload“ von Sebastian Ingrosso, Tommy Trash und John Martin. Ab dem Jahr 2015 war Refune Music aber eher eine Plattform für Produzenten-Talente. Dabei wurde sich nicht nur noch auf Progressive House beschränkt. Die Produzenten Salvatore Ganacci und LIOHN waren zum Ende fast die einzigen Produzenten, die noch Musik über das Label brachten. Das letzte Release war “Blue Pt. 2“ vom angesprochenen LIOHN im September 2017. Schade, dass es so ruhig um das Label geworden ist. Zu seinen Hochzeiten war Refune eines der besten Labels der EDM-Szene.
Artists: Alesso, Steve Angello, True Identity, Style of Eye, Swanky Tunes, Arno Cost, Otto Knows, Deniz Koyu, Bottai, Silvana Imam, Salvatore Ganacci, LIOHN…
Das nächste Label auf unserer Liste hört auf den Namen Mad Decent und wurde von niemand Geringerem als Thomas Wesley Pentz, besser bekannt unter seinem Alias Diplo, gegründet. Er ist mit seinem eigenen Label seit 2006 aktiv. Das Label hat unter anderem die Genres Baile Funk (auch Funk Carioca oder Favela Funk) und Kudoro in die weltweiten Clubs gebracht. In den 2010er Jahren hat es außerdem für die wachsende Popularität von Moombahton gesorgt. Musikalisch ist auf dem Plattenlabel Diplos also alles zu hören. Die Musik dort reicht von Trap und Moombahton über Hip-Hop bis hin zu Dancehall und Jersey Club. Neben der Musik ist Mad Decent aber vor allem auch für die Mad Decent Block Partys bekannt. Diese fanden zum ersten Mal in 2008 statt und sind eine Art Tour des Labels durch die gesamten Vereinigten Staaten von Amerika.
Zu den bekanntesten Artists, die bereits für Mad Decent aktiv waren, gehören Major Lazer, Dillon Francis, Sean Paul, Slushii und Yellow Claw, der bei Diplos Label sogar fest unter Vertrag steht. Einer der bekanntesten Tracks des Labels ist “Harlem Shake“ von Baauer. Der Track ging auf YouTube viral und brachte dem Label extrem viel Aufmerksamkeit. Aber auch beim Welthit “Lean On“ von Major Lazer hatte das Label seine Finger im Spiel. Der Track wurde mittlerweile 1,4 Milliarden Mal auf Spotify gehört und ist definitiv der größte Erfolg des amerikanischen Labels. Wir sind gespannt, ob das Label in Zukunft mit einem Diplo- oder Major-Lazer-Release noch einmal an diesen Erfolg anknüpfen kann.
Artists: Baauer, Carmada, CMC$, Dillion Francis, Jack Ü, Lady Bee, Major Lazer, Party Favor, Slushii, The Partysquad, Yellow Claw, Zeds Dead…
In Europa wenig populär ist das Label mau5trap vom kanadischen Produzenten deadmau5. In Amerika hingegen ist das Label für elektronische Musik eine ziemlich große Nummer. Es wurde im Jahr 2007 gegründet und gehört damit auch zu den älteren Labels der EDM-Szene. mau5trap wurde ursprünglich als Sublabel von Ultra Music gegründet. Im Laufe der Zeit gehörte deadmau5 mit seinem Label noch zu Virgin Records und Astralwerks. Heute gehört es lediglich zu Kobalt Label Services, wobei man jedoch nicht mehr von einem Sublabel sprechen kann. Der Name des Labels geht auf den Helm des Labelbosses zurück, der an eine Maus erinnern soll. Ausgesprochen wird das Label nämlich „mousetrap“. Auch wenn es der Name vermuten lässt, wird auf dem Label nicht nur Trap-Musik veröffentlicht. Die Stilrichtungen auf mau5trap variieren stark. Meistens geht es aber in die Electro- und Progressive-House-Richtung, mit der deadmau5 groß geworden ist.
Die großen Hits auf mau5trap liegen schon etliche Jahre zurück. Die größten Erfolge kamen vom Labelboss persönlich. Zu nennen wären an dieser Stelle “I Remember“, “Ghosts ’n‘ Stuff“ und “Strobe“. Aber auch andere Künstler konnten auf mau5trap Erfolg verzeichnen. So ging Skrillex‘ “Scary Monsters and Nice Sprites“ als einer der besten Dubstep-Tracks Allerzeiten in die EDM-Geschichte ein. Tradition haben bei dem Label die Compilations und “We Are Friends“-Alben, die in unregelmäßigen Abständen erscheinen. In letzter Zeit machte deadmau5 auch musikalisch wieder mit seinem Label auf sich aufmerksam. Es erschien der Dance-Pop-Track “Pomegranate“ mit dem US-amerikanischen Sänger Pharell Williams, der unter seinem Alias The Neptunes auftrat, und der Future-House-Banger “Zeus“ von HI-LO. Vielleicht kommen da in Zukunft noch ähnlich vielversprechende Releases
Artists: Egomorph, Bentley Dean, Speaker Honey, Raito, BSOD, EDDIE, Julian Gray, Maison Ware, No Mana, i_o, ATTLAS, Ghost Dance…
Als Nächstes wollen wir uns mit dem Label von Blasterjaxx beschäftigen. Es ist eines der jüngeren Labels in unserer Liste und wurde erst im September 2015 vom niederländischen Duo gegründet. Wie andere Labels von Star-DJs auch, ist es nicht selbständig, sondern gehört zu Spinnin‘ Records. Seinen Sitz hat es in Den Haag. In der kurzen Geschichte des Labels haben aber bereits viele DJs für das kleine Sublabel Musik produziert. Unter ihnen sind Künstler wie Breathe Carolina, Dannic oder Cuebrick. Die erste Single des Labels wurde jedoch von Blasterjaxx selbst veröffentlicht und hört auf den Namen “Heartbreak“. Mit 5 Millionen Streams auf Spotify gehört das Debütrelease also schon zu den erfolgreichen Tracks des Labels. Erfolgstechnisch stechen aber andere Singles wie “Narco“, ebenfalls von Blasterjaxx, hervor. Die Nummer kommt beispielsweise alleine auf über 25 Millionen Streams. Musikalisch erscheint auf Maxximize Records vor allem Big Room, Electro- sowie Progressive House. In diesen Genres erschienen mittlerweile 150 Tracks auf dem Plattenlabel. Wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung des vergleichsweise noch jungen Plattenlabels.
Artists: Breathe Carolina, Kevu, Marnik, Mr. Sid, Versus, Wom-Bat, 7 Skies, Dim3nsion, Marc Benjamin, Cuebrick, Vion Konger, Declain…
In Europa wird der niederländische Produzent R3HAB häufig unterschätzt. Viele denken bei R3HAB noch an den Bigroom-Produzenten, dessen Songs sich quasi alle gleich anhören, doch der Musiker mit marokkanischen Wurzeln hat in den letzten Jahren eine enorme Entwicklung durchlebt. Heute steht der Niederländer in den Top 130 der meistgehörten Artists auf Spotify und hat sich eine große Marke aufgebaut, die vor allem auf dem asiatischen Markt äußerst beliebt ist. Dazu gehört auch sein hauseigenes Label CYB3RPVNK, das er im Jahr 2016 gründete. Mit der Labelgründung setzte bei R3HAB der musikalische Stilwechsel ein. Die Premiere auf seinem Label machte der Produzent mit der Veröffentlichung seines Albums “Trouble“. Ein neues Album auf einem neuen Label zu veröffentlichen ist riskant, weil es auch komplett untergehen könnte, doch es stellte sich als kluger Schachzug heraus, denn “Trouble“ wurde ein voller Erfolg.
Bei CYB3RPVNK kann man nicht von einem normalen Label sprechen, auf dem verschiedene Künstler in unregelmäßigen Abständen ihre Musik veröffentlichen. Auf dem niederländischen Label gibt es nämlich nur vier Künstler. Im Mittelpunkt steht der Labelboss R3HAB. Der ehemalige Bigroom-Produzent veröffentlicht fast jede Woche mindestens eine Single oder einen Remix. Damit kommt auf dem Label schon jede Woche ein Release. Dazu kommen noch Tracks von Skytech, Waysons und Cityzen, die allesamt auf dem asiatischen Markt unterwegs sind. Oftmals handelt es sich bei ihren Tracks um Collabs mit dem Labelboss. Das erfolgreichste Release auf dem Label war die Neuauflage zu “All Around The World“ von R3HAB. Aus dem 2000er-Hit machte R3HAB eine zeitgemäße Slap-House-Produktion, die zu einem großen Erfolg heranreifte. Das Konzept des Labels bleibt einzigartig.
Artists: Skytech, Waysons, Cityzen
Das nächste Label unserer Aufzählung stammt vom brasilianischen Star-DJ Alok. Gemeinsam mit Sevenn hat er sein Label Controversia vor noch nicht allzu langer Zeit eingeweiht. Das Label ist bei uns in Europa nicht allzu bekannt, obwohl es seit der Gründung 2019 Sublabel vom niederländischen EDM-Label Spinnin‘ Records ist. Das liegt unter anderem an der Ausrichtung des Plattenlabels von Alok, der vor allem in Brasilien schon seit etlichen Jahren ein Riesenstar ist, aber dessen Popularität in Europa erst in den letzten Jahren so richtig gewachsen ist. Für Alok ist das Label seine Wurzel in der EDM-Szene, von der er laut eigener Aussage durch den von seinen Hörern geforderten Stil immer weiter abweicht. Durch das Label versuche er sich seinem ursprünglichen Stil treu zu bleiben und dort Lieder zu veröffentlichen, die nicht zwingend für den Mainstream gedacht sind. Heute sei er nämlich nicht mehr nur noch EDM-Produzent, sondern sei auch als Pop-Artist aktiv. Musikalisch dreht sich auf dem Label viel um brasilianische EDM-Musik. Auch das in den letzten Jahren so extrem beliebt gewordene Genre Brazilian Bass ist auf Controversia immer wieder zu hören. Die Releases auf dem Label sind leider etwas undurchschaubar, da häufig lediglich Spinnin‘ oder Warner als Label angegeben werden, obwohl das Lied ursprünglich eigentlich auf Aloks Controversia erschienen ist.
Artists: Alok, DubDogz
Spinnin‘ Records hat schon einigen Labels in unserer Liste beim Start geholfen. Ein weiteres Label, das als Sublabel des größten EDM-Labels der Szene an den Start geht, wurde erst vor einigen Monaten gegründet. Der niederländische Deep-House-Produzent Sam Feldt hat im April 2020 sein eigenes Label Heartfeldt Records entworfen. Das erste Release auf dem Label von “Hold Me Close“ vom Labelboss. Es entstand zusammen mit der Sängerin Ella Henderson und wurde in den darauffolgenden Wochen noch mit einem vielversprechenden Club- und RetroVision-Remix ausgestattet. Außerdem warb das Label für die Nummer, indem sie versprachen, für jeden Stream auf dem Song einen Baum zu pflanzen. Das mag zwar zunächst merkwürdig klingen, doch es knüpft direkt an ein weiteres Ziel von Sam Feldt an.
Der Musiker hat neben seinem Label auch eine Initiative namens „Heartfeldt Foundations“ ins Leben gerufen, die direkt mit seinem Label in Verbindung steht. Im Interview verriet Feldt, dass er damit die Nachhaltigkeit im Musik-Business fördern wolle. Doch neben dem Einsatz für die Umwelt fiel Heartfeldt Records in den ersten Monaten nach dem Start auch mit Musik auf. So erschien als zweite Single vom Labelboss der Track “Far Away From Home“ mit dem deutschen Slap-House-Duo VIZE. Auch dieser Dance-Pop-Song wurde mit einem krachenden Future-House-Remix ausgestattet. Die restlichen Releases auf dem Label bewegten sich alle im Deep-House-Bereich. Man kann stark davon ausgehen, dass es das tragende Genre auf Label bleiben wird. Dieses Label sollte man im Blick behalten.
Artists: JeeCee, Marc Benjamin, Lulleaux, VIZE…
Mentalo Music ist das nächste Label mit dem wir uns näher auseinandersetzen wollen. Es wurde vor kurzem vom deutschen Star-DJ und Produzenten Robin Schulz gegründet. Es gehört zu Warner Music und stellt damit ein Sublabel des Major Labels dar. Das erste und bislang einzige Release ist “Oxygen“ von Robin Schulz und Winona Oak. Der Track wurde seit dem Release Ende Mai allein auf Spotify weit über fünf Millionen Mal gestreamt. Auf Mentalo Music soll in Zukunft nicht nur Musik von DJs und Produzenten erscheinen, es soll vielmehr ein Zuhause für alle Musikschaffenden im modernen Pop- und Dance-Bereich sein. Sowohl etablierte als auch noch weitestgehend unbekannte, aber dafür umso talentierte Künstler sollen auf Mentalo Music ihre Plattform bekommen. Die Entwicklung des Labels hat gerade erst begonnen und wir sind ziemlich gespannt wie sich das Label in den nächsten Jahren entwickeln wird. Eventuell wird schon bald ein weiterer Hit aus dem Hause Schulz das Licht der Welt erblicken und auf Mentalo Music erscheinen.
Artists: Robin Schulz, Dario Rodriguez
Zum Abschluss haben wir noch ein kleineres Label für euch, das wir euch unbedingt ans Herz legen möchten. Es ist vom niederländischen Produzenten MOTi und trägt den Namen ZERO COOL RECORDS. Manche werden den Niederländer noch aus seinen Bigroom-Jahren kennen. Heutzutage pflegt der Musiker einen neuwertigen Future-House-Style, den es in der EDM-Szene so kein zweites Mal gibt. Auffällig ist bei MOTi auch, dass er nahezu jede Woche einen neuen Track veröffentlicht. Seit 2018 erscheinen all diese EDM-Tracks auf dem eigenen Label. Nach eigenen Angaben entstand der Name des Labels dadurch, dass es eine Plattform für junge Produzenten darstellen soll, die noch keine besonders große Popularität genießen. Sie müssen in dem Sinne noch nicht besonders „cool“ sein, um auf dem Label veröffentlichen zu dürfen. Es müsse sich nur um gute Musik handeln, heißt es auf der Website.
Wenn man sich die Releases von ZERO COOL RECORDS anschaut, fällt zunächst einmal die Vielzahl auf, denn nicht nur MOTi veröffentlicht jede Woche einen Song. Dazu kommen noch einige Tracks von kleineren Künstlern, die noch nicht so „cool“ sind. Aus all den Tracks, die innerhalb einer gewissen Zeit zusammenkommen, macht MOTi oftmals eine eigene Compilation. Dort werden dann die letzten Tracks zusammengeführt. Wer auf feine Future-House-Sounds steht, sollte sich definitiv intensiver mit dem Label befassen. Speziell die Compilation können für Genre-Fans sehr empfehlenswert sein.
Artists: Alida, Vigiland, Thrdl!fe, Riggi & Piros, Lovespeake, Carla Monroe, Fly By Midnight, KiFi, BODYWORX, Dallerium, Justin Prime, Robert Falcon, Lady Bee…
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