Es ist Oktober, die Festivalsaison ist vorbei, Zeit für unsere Top 10 der besten EDM Festivals in 2015. Wie bereits im letzten Jahr bei unserer „Top 10 EDM Festivals in 2014“, betrachtet die Liste auch dieses Jahr wieder das Festivalgeschehen in Deutschland und der Welt. Der große Trend in diesem Jahr: Es gibt mehr hochqualitative Events im deutschsprachigen Bereich! Umso spannender also die Fragen, wo platzieren sich die Festivals in diesem Jahr? Gibt es echte Überraschungen, die man 2016 dann vielleicht unbedingt erleben sollte?
Ganz klar, das Wichtigste auf jedem Festival ist die Stimmung, egal wie das Line Up ist, egal wie spektakulär die Visuals sind, solange das Publikum nicht 100% mitgeht, gehört ein Event nicht in diese Liste. Doch an zweiter Stelle sollte, gerade in Anbetracht der wirklich hohen Ticketpreise, das Line Up oder vielmehr die Musik stehen. Natürlich ist Musik Geschmackssache, der Eine oder Andere (vor allem ein Techno Fan) zieht vielleicht einen Time Warp dem Tomorrowland vor. Doch man kann immer nach gebotener Abwechslung und Qualität der Headliner unterscheiden. Auch macht eine Auswahl von mehreren Bühnen mit unterschiedlichen Genres ein Festival noch interessanter, schließlich muss man so nicht das ganze Wochenende immer das Selbe hören und kann auch mal neue Musik für sich entdecken.
Natürlich zählt auch das Drumherum, wie atemberaubend ist die Location, was macht das Bühnenbild her. Gibt es ein Feuerwerk? Jeden Tag? Für Camper ganz besonders wichtig dürften die Sanitären Anlagen auf dem Campingplatz sein. Werden die Klos öfter als nur einmal pro Tag gereinigt, gibt es überhaupt genügend Klos? Wie sieht es bei den Duschen aus, kann man sich tatsächlich den Luxus erlauben oder muss man ein Wochenende ungeduscht bleiben. Die Meisten der Festivalveranstalter in diesem Ranking können bereits auf viele Jahre Erfahrung zurückblicken und so verbessert sich das Erlebnis für die Besucher natürlich jedes Jahr. Dennoch kann es immer wieder zu Problemen kommen, so wie beim Tomorrowworld Festival in den USA in diesem Jahr, natürlich fließt sowas auch in die Bewertung der besten Festivals ein. Insgesamt kann man aber sagen, das jedes Festival, das es in dieses Ranking geschafft hat, ohne bedenken besucht werden kann. Zusätzlich gibt es sogar noch jede Menge andere Festivals da draußen, die ebenfalls ansehenswert sind, es jedoch nicht in die Top 10 geschafft haben.
Die Airbeat One findet nun seit 13 Jahren auf dem Flugplatz Neustadt-Glewe statt. Das Festival startete ursprünglich unter dem Namen „Airbase One“, eine Anlehnung an seine Location. Wegen rechtlicher Probleme wurde dieser aber bereits 2004 geändert. Das Event ist das größte EDM Festival in Norddeutschland und eines der größten Dance Events deutschlandweit. Bereits 2010 besuchten mehr als 10.000 Besucher das Event, in diesem Jahr wurde ein neuer Rekord von 27.000 Gästen erreicht. Für das nächste Jahr wollen die Betreiber noch weitere Campingflächen schaffen, vielleicht ist dann sogar der Sprung über die 30.000 möglich?
Das Line Up der Airbeat One hat sich über die Jahre stark gewandelt. Anfangs gab es Trance auf der Mainstage und vor allem härtere Styles in den weiteren Areas. Noch immer legen die Veranstalter großen Wert auf die härteren Styles, der Maincircus im Airbeat One Line Up 2015 besteht nur aus Hardstyle und Hardcore DJs. Doch das Line Up der Mainstage hat sich stark gewandelt. Neben dem einzigen Trance Act Armin van Buuren stehen Namen wie DJ Mag Nummer Eins Dimitri Vegas & Like Mike, EDM-Wunderkind Martin Garrix, dem deutschen Superstar Zedd oder auch Axwell Λ Ingrosso. Das schwedische Duo spielte in seinem Set auch die neue Single „This Time“, deren komplette Erlöse für Flüchtlingskinder gespendet werden.
Anders als zum Beispiel 2013 stammte die Hymne nicht etwa vom Airbeat One Project, sondern von Andrew Bennett. Der Track mit dem Titel „Fall Out“ ist unter anderem auf der „Kontor Festival Sounds - The Closing 2015“ Compilation vertreten. Das gesamte musikalische Spektrum des Festivals kann man mit dem offiziellen „Airbeat One - Dance Festival 2015“ Sampler nachempfinden. Die Stimmung und vor allem die gigantische Mainstage versucht das offizielle Aftermovie einzufangen. Auch wenn das englische Gequatsche von einigen offensichtlich deutschen Sprechern im Aftermovie ziemlich nervig ist, zählt das Event in diesem Jahr definitiv zu unserer Top 10 der besten EDM Festivals in 2015.
Auf Platz 9 dieser Top 10 Liste findet sich ein zumindest für Europa neues Festival. Das Lollapalooza fand in diesem September zum ersten Mal in Berlin statt. Das Festival ist aber keinesfalls eine komplette Neuerfindung. Bereits seit den 90er Jahren findet die Festivalreihe in Nordamerika statt. Nach kleineren Unterbrechungen fand das Lollapalooza 2005 eine feste Heimat im Grant Park von Chicago, mit der Stadt sind Verträgt bis mindestens 2018 abgeschlossen worden. Seit 2011 wurde der ursprüngliche Gedanke einer Festivaltour wieder aufgegriffen, mittlerweile gibt es neben der Veranstaltung in Chicago eine Serie durch Südamerika mit Stops in Argentinien, Brasilien, Kolumbien und Chile und natürlich die deutsche Version.
Bereits seit geraumer Zeit hat die elektronische Musik einen festen Platz in den Line Ups der Events, die ursprünglich einmal aus der Rock-Szene emporwuchsen. Auch das Line Up der Lollapalooza Ausgabe in Berlin war mit erstklassigen elektronischen Musikern versehen. Neben der Perry’s Stage, auf der nur elektronische Sounds zu hören waren, traten zum Beispiel Deichkind und Parov Stelar auf den beiden Main Stages auf. Ganz besonders war der allererste Auftritt von Dog Blood in Deutschland überhaupt. Das Duo besteht aus der deutschen Techno-Legende Boys Noize und dem amerikanischen Superstar DJ Skrillex, welcher unter Anderem die aktuelle Single von Justin Bieber produzierte.
Ganz ohne Camping auskommend gab es ein Spektakel auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhofen im Zentrum von Berlin. Neben der Musik gab es ein umfassendes Kultur- und Aktivitätsangebot. Sogar ein eigener Kinderbereich war vorhanden, eine tolle Geschichte für die kleinsten Fans. Wie in der offizellen Recap zu sehen ist, war auch die Stimmung gigantisch. Vor allem DJs wie Martin Garrix und Felix Jaehn brachten die Menge zum Ausrasten. Auch wenn das Lollapalooza kein reines EDM Festival ist, sowohl wegen des amerikanischen Spektakels, das immerhin eins der umsatzstärksten Festivals der Staaten ist, als auch wegen einer vielversprechenden ersten Ausgabe in Deutschland schafft es das Festival auf den neunten Platz.
Fast genauso alt wie das Lollapalooza ist das Electric Daisy Carnival. Ursprünglich in Los Angeles gestartet, ist das bekannteste Event der Serie von Insomniac Events mittlerweile auf dem Las Vegas Motor Speedway angekommen. Neben der EDC Las Vegas finden jedes Jahr noch mehrere andere Festivals rund um den Globus statt, die den Titel EDC tragen. In 2015 gab es gleich zwei Schwesterveranstaltungen in den USA, die EDC New York, die am Memorial Day Wochenende im Mai stattfand und die EDC Orlando, die jedoch erst am 6. und 7. November stattfinden wird. Neben diesen Destinationen, ging es für Insomniac auch nach Puerto Rico, Mexico und London. Im Dezember folgt außerdem noch ein Abstecher nach Brasilien, für 2016 ist dann sogar das erste Event in Asien geplant, die EDC Japan.
Hinter dem Markennamen Electric Daisy Carnival stand Ursprünglich der DJ und Veranstalter Gary Richards alias Destructo, nachdem in Pasquale Rotella in 1997 aber fragte, ob den Namen nutzen durfte, war die Geburtsstunde des Electric Daisy Carnivals von Heute geschrieben. In diesem Jahr nun gab es einen Konflikt zwischen Richards und Rotella, der darin resultierte, das Künstler durch exklusive Verträge entweder an das EDC LV oder an Richards Hard Summer Festival in Los Angeles gebunden wurden. Das Line Up der diesjährigen Ausgabe des Electric Daisy Carnivals war trotzdem überragend.
Das EDC ist wohl das Festival, bei dem es am Meisten um PLUR geht. PLUR ist das US-Amerikanische Ravermotto „Peace Love Unity Respect“, besonders wichtig in der amerikanischen Ravekultur ist auch das Traden von Kandi, kleinen Schmuckarmbändern. So sieht man beim EDC Las Vegas (nicht umsonst heißt es Karneval...) tausende Raver in aberwitzigen Kostümen, deren Arme und Beine voll mit buntem Perlenschmuck sind. Doch auch musikalisch ist das EDC einer der wichtigsten Orte für die Szene. Avicii spielte hier zum Beispiel mit „Touch Me“ einen der Songs von seinem neuen Album „Stories“ zum Ersten Mal. Neben dem Schweden durften wir in diesem Jahr auch Superstars wie Armin van Buuren, Calvin Harris, DJ EZ, Green Velvet & Claude von Stroke, Hardwell, Mark Knight und Martin Garrix erleben. Wie grundsolide dieses Festival ist, sieht man im kleinen Aftermovie vom Set des schwedischen Superstars - eine tolle Atmosphäre!
Check the recap of my EDC Las Vegas weekend! Powered by 7Up #7x7UP
Posted by Martin Garrix on Dienstag, 30. Juni 2015
Die Nature One schaffte es 2014 als einziges deutsches Festival in unserem Top 10 Ranking. Dieses Jahr geht es für das Megaevent schlechthin gleich drei Plätze nach oben. Seit 1995 findet die Nature One statt, nachdem sie im ersten Jahr das Gelände des Flughafens Frankfurt-Hahn ihre Heimat nannte, zog sie kurz darauf bereits auf die spektakuläre Kulisse der Raketenbasis Pydna im Hunsrück. Veranstalter ist die Firma iMotion. iMotion, die unter anderem auch die Mayday und die Ruhr In Love veranstalten, wurde vor zwei Jahren vom amerikanischen EDM Konzern SFX Entertainment aufgekauft.
Das besondere an der Nature One sind die unzähligen Bühnen. Neben den vier Hauptfloors präsentierten sich in diesem Jahr gleich 19 nationale und internationale Clubs und Labels mit eigenen Bühnen, seit Jahren dabei zum Beispiel der Hamburger Tunnel Club und das Frankfurter Techno Label abstract Records. Auch die riesige Campingfläche wird jedes Jahr zur eigenen Stage. Diverse Crews fahren seit Jahren zum Event und bauen ihre eigenen Bühnen auf. Besonders die Hardstyle und Hardcore Fans sind dabei lautstark vertreten... Besonders verärgert waren die Fans, als im letzten Jahr zum 20. Jubiläum plötzlich einige Campingbühnen verboten wurden.
Dieses Jahr gab es sie aber wieder zu Hauf auf dem Campingplatz. Sogar Fans die nicht anwesend waren konnten das Event, welches unter dem Motto „Stay As You Are“ ausgerichtet wurde, im zusammen mit Beatport eingerichteten Livestream ansehen. Musikalisch wurde auf den vier Hauptbühnen eine breite Auswahl geboten, die Mainstage namens Open Air Floor bot natürlich Bigroom und Progressive House. Der Century Circus wurde von modernem Techno beschallt, im House Of House gab es sanfte House Beats und im Classic Terminal Dr. Motte. Die absoluten Superstars waren in diesem Jahr Axwell Λ Ingrosso, Adam Beyer, Chris Liebling, Robin Schulz und Zedd. Wie sich das ganze ungefähr angehört hat, kann man mit der offiziellen Compilation „Nature One 2015 - Stay As You Are“, die auch die offizielle Hymne der Nature One Inc. enthält, erleben.
Das Parookaville Festival auf dem Flughafen Weeze in Nordrhein-Westfalen fand in diesem Jahr zum Allerersten Mal statt. Für den Neuankömmling in der deutschen Festivalszene gab es jede Menge gute Kritik und vor allem ein ausverkauftes Haus. Die Veranstalter verkündeten nach dem großen Erfolg in diesem Jahr auch bereits eine Erhöhung der Besucherzahl im nächsten Jahr von 25.000 auf 40.000. Erstaunlicherweise schaffte es das Festival, bereits am ersten Vorverkaufstag alle Tickets loszuwerden, auch die Edition in 2016 ist Restlos ausverkauft! Doch was macht das Event so besonders, dass sich alleine 60.000 Menschen für den Ticketvorverkauf registrierten (bei maximal 4 Tickets pro Person macht das eine mögliche Summe von 240.000 Ticketbestellungen)?
Bereits des Öfteren wurde das Parookaville als das deutsche Tomorrowland gehandelt. Woran das lag ist eigentlich offensichtlich, die Veranstalter kreierten eine Story rund um ihr kleines künstliches Dorf. Die Besucher bekamen nicht bloß Tickets, sie bekamen einen eigenen Pass für dieses kleine Städtchen, auch der Bühnenbau war außergewöhnlich ausgepfeilt. Die Mainstage wurde vom selben Team errichtet, dass auch die Bühnen für das Tomorrowland in Belgien baut. Ein außergewöhnliches Design wie von einer anderen Welt war das Ergebnis. Allerdings muss man sagen, dass das Parookaville noch Potenzial bei den sanitäre Einrichtungen hat, mehrere Besucher beschwerten sich über schlimme Verhältnisse bei den Dixie-Klos.
Auch das DJ Line Up war erstklassig. Für Freunde von Bigroom und Progressive House traten Weltstars wie Alesso, Armin van Buuren, Steve Aoki oder auch DJ Mag 2015 Sieger Dimitri Vegas & Like Mike auf. Von Danny Avilla persönlich stammt die offizielle Anthem zum Festival namens „Close Your Eyes“. Auch Fans der deeperen Sounds wurden bedient, sowohl Robin Schulz als auch Felix Jaehn traten auf. Vom Floor des Bootshauses, dem besten Club Deutschlands, mal ganz zu schweigen. Hier traten Deep House Künstler wie Andhim, Format:B oder Tube & Berger auf. Wie groovig es zur Sache ging, sieht man wunderbar im offiziellen Aftermovie.
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Wenn man über EDM Festivals redet, dann fällt vielen Fans als erstes das Tomorrowland in Belgien ein. Bekanntgeworden durch spektakuläre Bühnenbilder und extravagante Aftermovies zieht das Event Jahr für Jahr tausende Fans in unser Nachbarland Belgien. Pro Tag passen 60.000 Besucher auf das Festivalgelände in Boom, über das gesamte Wochenende können so bis zu 180.000 Menschen das Festival besuchen. Schon seit Jahren gibt es aber deutlich mehr potenzielle Kunden, sodass die veranstaltende Firma 2013 den Schritt in die USA wagte und die Tomorrowworld in den Chattahoochee Hills austrug. Dieses Jahr folgte dann auch eine Tomorrowland Edition in Brasilien.
Leider endete die Tomorrowworld in den USA in diesem Jahr in einem Desaster. Nach heftigen Regenfällen war der Zugang zum Festival wegen matschiger Straßen mit Autos teilweise unmöglich, sodass tausende Besucher in der Nacht von Samstag auf Sonntag Kilometer durch die Kälte laufen mussten. Am Sonntag dann öffnete die Tomorrowworld nur noch für die im Dreamville campenden Besucher, die in der Nacht zuvor verprellten Gäste mussten nun komplett zu Hause bleiben. Zwar werden mittlerweile die kompletten Eintrittspreise zurückerstattet, doch vor Ort war das Krisenmanagement der Veranstalter grauenhaft. Deshalb hat es für das Tomorrowland auch in diesem Jahr nicht für eine Platzierung in der Top 3 der besten EDM Festivals in 2015 gereicht.
Trotz dieser schlechten Nachrichten aus den USA war das Tomorrowland in Belgien durchaus gelungen. Das offizielle Aftermovie zeigt die erneut erstklassige Stimmung, dieses Event nimmt sich nicht viel zu den Plätzen vor Ihm. Für Fans, die ohne Ticket daheim geblieben sind, gab es natürlich einenLivestream. Dabei wurden einige der besten Acts aus dem DJ Line Up gezeigt. Neben den Residents Dimitri Vegas & Like Mike waren Giganten wie David Guetta, Avicii, Carl Cox, Sven Väth und Hardwell gebucht. Der Künstler hinter dem meistgesuchten Track in diesem Jahr, Kygo, trat aber erstaunlicherweise nicht auf. Naja, 2016 dann vielleicht ja wieder, vielleicht kann die Festivalmarke dann ja auch Problemfrei in die Top 3 unseres Rankings emporsteigen.
Auch der Namenserfinder des Electric Daisy Carnivals, Gary Richards alias Destructo, veranstaltet seit 2007 ein eigenes Festival. Das erste Hard Music Festival fand in der Silvesternacht in 2007 statt, mittlerweile findet das Hauptevent Hard Summer jedoch immer im Sommer in Los Angeles statt. 2012 kaufte der internationale Konzern Live Nation die Marke auf, das Ruder hat aber immer noch der Chef Destructio in der Hand. Von ihm stammen auch weitere gigantische Veranstaltungen wie Hard Day Of The Dead, ein außergewöhnliches Spektakel zu Halloween und die berühmten Holy Ship! Touren. Bei den mittlerweile zwei Kreuzfahrten im Januar beziehungsweise Februar können einige wenige tausend Gäste gemeinsam mit allen DJs auf eine mehrtägige Kreuzfahrt durch die Karibik fahren und dabei nur die beste elektronische Musik hören. Eine europäische Tour ist angeblich bereits in Planung.
Anders als das Electric Daisy Carnival fokussiert das Hard Summer Music Festival mehr auf die Musik als auf die Raver. Die Line Ups der Events von Richards sind immer sehr futuristisch ausgerichtet, hier kommen nur wirklich großartige Künstler hin und nicht solche, die vielleicht die meisten Facebookfans haben. In diesem Jahr waren die Headliner an den beiden Tagen einmal The Weeknd und einmal Jack Ü. Unweigerlich sind beide Acts mit ihren Megahits „Can’t Feel My Face“ und „Where Are Ü Now“ die großen Gewinner in diesem Jahr.
Doch auch die zweite Reihe an Headlinern bietet nur das Beste. Dillon Francis releaste sein geniales „This Mixtape Is Fire“ Album mit dem Toptrack „Bruk Bruk (I Need Your Lovin)“ und Gorgon City veröffentlichten ihre neue Topsingle „Saving My Life“. Auch deutsche Acts traten auf, Boys Noize ist schon seit Jahren einer der wegweisenden Techno Produzenten des Landes und Robin Schulz zeigte mit seinem zweiten Album „Sugar“ grade wieder, wie populär Deep House doch geworden ist. Das Hard Summer Festival ist in erster Linie eins, ein Musikfestival. Doch das macht es auch richtig gut, das Line Up bietet nur die frischesten Acts, die die EDM Szene zu bieten hat, wer hier drauf steht, der hat das letzte Jahr wirklich gute Arbeit abgeliefert.
WE MISS YOU ALL ALREADY!!! #HARDSUMMER was so amazing and we couldn't have done it without you...See you again soon. #HSMF15
Posted by HARD presents... on Montag, 3. August 2015
Angelangt bei der Top 3 des diesjährigen EDM Festival Rankings kommt eine kleine Überraschung auf uns zu. Bereits im letzten Jahr überzeugte das Electric Love Festival mit einem guten neunten Platz im Ranking als bestes deutschsprachiges Event. Die Österreicher wissen eben, wie man ein richtig gutes Spektakel gestaltet, in diesem Jahr reicht sogar für einen genialen dritten Platz. Seit 2013 wird das Musikfestival auf dem Salzburgring, einer Rennstrecke bei Salzburg, ausgetragen. Mittlerweile besuchen über 40.000 Besucher das mehrtägige Event bei dem über 120 DJs auf fünf Bühnen auftreten.
Das Line Up war in diesem Jahr noch besser als je zuvor. Mit Headlinern wie Tiesto, Zedd, Felix Jaehn, Pendulum, Armin van Buuren, Brennan Heart, Mark Knight und Robin Schulz wurde nur die Crème de la Crème aus den verschiedensten EDM Subgenres gebucht. Auf der Mainstage lief erwartungsgemäß Bigroom EDM und Progressive House. Mit der Q-Dance Stage gab es einen Ort für die härteren Styles. Der Club Circus beherbergte am Freitag eher Break Beats wie Dubstep und Drum & Bass, am Samstag dann gab es wuchtigen Tech House und Techno auf die Ohren. Der Stonehenge blieb das ganze Wochenende über der erste Anlaufpunkt für Deeo House und im Heineken Starclub schließlich legten österreichische Lokalmatadoren auf.
Die Sets der DJs waren allesamt stark, der Vibe des Festivals war so gut, das sich diverse Stars zu Interviews bereiterklärten. Ganz besonders sind natürlich die Interviews mit den Superstars Hardwell, Armin van Buuren undTiesto. Doch auch kleinere Acts wie 3lau, Eva Shaw oder Lost Frequencies gaben Rede und Antwort. Insgesamt hat das Electric Love Festival in diesem Jahr eine astreine Performance abgelegt, es ist definitiv zu einem der besten EDM Festivals in Europa herangewachsen.
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Das gigantischste Spektakel in diesem Ranking ist definitiv das Burning Man Festival in einer Wüste in den USA. Die Wüste namens Black Rock Desert im US-Bundesstaat Nevada ist seit 1990 der Veranstaltungsort des mehrtägigen Events. Die Legende hinter dem Gathering ist, dass 1986 der Gründer Larry Harvey aus Liebeskummer mit einigen Freunden am Strand von San Francisco eine Holzfigur abbrannte. Noch heute steht das Abbrennen einer riesigen Statue am letzten Abend im Zentrum des Festivals. Um diese Statue wird eine komplette Stadt aufgebaut, die Black Rock City.
Burning Man ist nicht bloß ein Musikfestival, es ist ein Zusammenkommen von kunstbegeisterten Menschen für eine Woche in einer fiktiven Wunderwelt. Diverse Kunstinstalationen bringen einen zum Staunen, abends übernehmen Feuerkünstler und Lichtshows das Spektakel. Dazu präsentieren die unzähligen Camps Musik von Live Acts und DJs. Die elektronische Musik ist bereits seit Jahren ein fester Bestandteil des Events und doch gibt es keine Headliner. Zwar treten einige durchaus bekannte DJs auf, doch der Fokus liegt nicht auf der Berühmtheit.
Auch in diesem Jahr wurde das Burning Man ein voller Erfolg, 60.000 Menschen lebten friedlich bis zu eine Woche zusammen. Unter dem Motto „Carnival of Mirrors“ wurden einige extravagante Kunstwerke präsentiert. Der riesige Spielplatz für Erwachsene bot außergewöhnliche Erlebnisse und auch musikalisch wurde einiges geboten. Große Camps wie Kalliope, Robot Heart, Opulent Temple oder Mayan Warrior versorgten die Besucher mit elektronischer Musik von Deep House über Techno bis hin zu Mainstreamgenres wie Moombahton oder gar Bigroom EDM. Superstar Diplo performte zum Beispiel gleich zwei Mal, nachdem er im letzten Jahr mit seinem Projekt Jack Ü zu Gast war. Einen guten Eindruck vom Event bekommt man auch mit dem Set von Miyagi.
Trommelwirbel! Der erneute erste Platz der Top 10 der besten EDM Festivals ist das Ultra Music Festival. Oder besser sind die Ultra Music Festivals. Mittlerweile gibt es ganze zehn Festivals weltweit, die unter dem Namen laufen. Dazu kommen dann neun weitere „Road to Ultra“ Events, quasi Minifestivals kurz vor einem echten Festival. Das Flagschiff ist natürlich immer noch das Ultra Music Festival Miami, das die Miami Music Week beendet und damit quasi die Festivalsaison für die EDM Welt eröffnet. Hier werden die Trends gesetzt, die die Saison prägen, fast jeder Künstler präsentiert brandneue Titel, so spielte zum Beispiel Avicii Songs von seinem damals noch unveröffentlichten zweitem Album „Stories“.
Besonders interessant ist natürlich auch die Ultra Europe in Hvar, Kroatien. Seit 2013 gibt es diese Ausgabe auf dem europäischen Kontinent, lediglich auf Ibiza gibt es ebenfalls eine Ultra, die in Europa stattfindet. Die kroatische Ausgabe ist wie ein etwas kleinerer Ableger des amerikanischen Originals. Auch hier wird kein eigenes Camping angeboten, das Event selbst findet in einem Stadio statt. Das Line Up besaß in diesem Jahr sowohl erstklassige Mainstream DJs wie Afrojack, Alesso, Martin Garrix oder auch Steve Angello wie auch die Besten der Besten aus dem Underground. Künstler wie Solomun und Marco Carola performten auf der Resistance Stage, Carl Cox besaß wieder seine eigene Bühne.
Das Ultra Music Festival (UMF) in Miami steht immer noch im Bann des letzten Auftrittes der Swedish House Mafia in 2013. Doch in diesem Jahr konnte nicht nur das DJ Line Up deutlich mehr bieten. Auch allgemein passierte außergewöhnliches in den Sets der auftretenden Künstler. Kygo präsentierte erstmalig seine neue Liveshow, Klingande brachte einen hervorragenden Saxophonisten mit auf die Bühne. Usher sang für Martin Garrix und bei Jack Üs Closingset standen mit P. Diddy, Kiesza, CL und Justin Bieber mehr Stars als je zuvor gemeinsam auf der Ultra Bühne. Kein Wunder, dass das Ultra Music Festival in diesem Jahr den ersten Platz bei den Top 10 EDM Festivals in 2015 gewann.
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